Kindheit

Alfred Theodor Emil Eden wurde in Bant am 22.März 1898 geboren, als erstes von 9 Kindern der Eheleute Johann Friedrich Eden, geb.16.April 1875 in Rahrdum Kreis Jever, und Janna Franziska Eden, geb. Reufzaat, geb.19.Juni 1878 in Leer.

Die Eheleute wohnten damals in der Arbeitersiedlung Bant, Birkenweg (heute Kindergang), in einem der sogenannten Werfthäuser. Jedes dieser Siedlungshäuser war als Doppelhaus für 2 Familien vorgesehen und mit je 4 Räumen, Boden, Keller, Stall und kleinem Garten ausgestattet. Aus einer Foto-Grußkarte zum Neujahr, Poststempel 05.01.1926, mit „Opa und Oma“ und anderen Personen vor solchem Werfthaus, hat mein Vater die beiden Alten fein säuberlich heraus geschnitten und später wieder eingefügt. Ob es sich wohl um seine Großeltern handelt? Vielleicht klärt es sich ja für mich noch auf.

Diese alte Fotografie zeigt Alfred Eden (links) mit seinen Eltern und vier seiner Geschwister, errechnet nach dem Stammbuch der Familie ist er da 6 Jahre alt. Von seiner Mutter wird erzählt, dass sie sehr fleißig war und z.B. die Kleidung ihrer Kinder selbst nähte, auch die der beiden Söhne. Der kleine Alfred wurde angehalten, vor der Schule noch etliche Nähnadeln mit Nähfäden zu versorgen, damit das Knöpfe annähen für seine Mutter schneller voran ging. Dabei soll es sich hier um Knöpfe für Marineuniformen gehandelt haben. Auch der Vater sei sich für keinerlei  Hilfsdienste zu schade gewesen neben seiner Arbeit auf der Wilhelmshavener Werft.

Eine beglaubigte Abschrift des Schulentlassungszeugnisses von Alfred Eden ist noch vorhanden. Die Zensuren darauf sind eher durchschnittlich, doch eine Note sticht besonders heraus – das sehr gut im Zeichnen. Einem Journalisten von der Wilhelmshavener Zeitung (Kürzel bo),  gestand Alfred Eden Bant bei dem Besuch zum 70. Geburtstag, dass es im Zeichenunterricht nicht gleich so positiv gewesen sei.

„Die Liebe zur darstellenden Kunst entwickelte sich bei Alfred Eden-Bant schon als Schulkind. Zunächst stand auf dem Schulzeugnis im Zeichnen jedoch eine „vier“. Den ersten Anreiz, die Leistungen zu verbessern, gab die farbige Malkreide, die nur die guten Schüler benutzen durften. Und Alfred Eden-Bant wurde ein guter Schüler. Sein erstes Werk, mit dem er sich eine bessere Note erwarb, war die naturgetreue Zeichnung eines Luftschiffes.“ Wilhelmshavener Zeitung , Kürzel bo

Auch ein schöner bunter Schmetterling soll dem kleinen Schüler ein großes Lob eingebracht haben, so wusste mir noch seine Schwester Wally zu berichten. Leider fanden sich keine Kinderzeichnungen im Nachlass.

Und noch ein Zweites sehr gut ist auf dem Zeugnis festgehalten worden – die Note für das Betragen im Unterricht. Diese Note hat mich verblüfft. Durch einige Schilderungen von seinen Schwestern stellte ich mir den Banter Brit Alfred eher raubeinig vor und wilde Streiche ausheckend. Im Wilhelmshavener Heimatlexikon, Brune 1986, las ich dann zu der Gemeinschaft der Banter Briten, dass diese nicht nur manchen Streich ausgeheckt habe […] „ sondern auch Hilfsbedürftigen zur Seite stand, alten Leuten die Lasten trug oder Abfallholz besorgte.“

In einem Interview, das Gustav Remmling von den Wilhelmshavener Nachrichten mit Alfred Eden-Bant aus Anlass seines 70. Geburtstages geführt hat, bekennt sich mein Vater stolz, zu den Banter Briten gehört zu haben. Ihr Erkennungszeichen sei an der linken Hand der tätowierte blaue Punkt zwischen Daumen und Zeigefinger, erklärte er dem Journalisten. Ich muss gestehen, mir ist ein solcher Punkt nie aufgefallen, noch wurde er mir gezeigt. Möglicherweise verblasste der Punkt nach der langen Zeit, doch dass mein Vater oft mit Stolz erwähnte, ein Banter Brit gewesen zu sein, daran erinnere ich mich lebhaft.